2. Juni Welt Hurentag

Internationaler Hurentag 2025 – Die Situation von Sexarbeiter*innen in Österreich

Laut Schätzungen der Plattform Intimcity und der NGO LEFÖ (Verein zur Unterstützung von Migrantinnen) sind in Österreich etwa 4.000 bis 6.000 Personen in der Sexarbeit tätig. Die genaue Zahl ist schwer zu bestimmen, da viele im informellen oder illegalisierten Bereich arbeiten. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher sein. Rund 90 Prozent der Sexarbeiter*innen in Österreich sind Frauen, etwa 80–85 Prozent davon Migrantinnen, überwiegend aus Rumänien, Bulgarien, Ungarn und Nigeria. Die Hauptzentren der Sexarbeit befinden sich in Wien, Graz, Linz und den Grenzregionen im Osten Österreichs.

Juni 2025 – Ein Tag für Respekt, Rechte und Anerkennung

Am heutigen Internationalen Hurentag, auch bekannt als International Sex Workers’ Day, setzen wir ein Zeichen für die Rechte und die Anerkennung von Sexarbeiterinnen weltweit. Dieser Tag, der auf die Besetzung der Kirche Saint-Nizier in Lyon 1975 zurückgeht, erinnert an den Beginn der Hurenbewegung und die anhaltenden Kämpfe gegen Diskriminierung, Stigmatisierung und ausbeuterische Arbeitsbedingungen. In Österreich, wo Sexarbeit legal ist, gibt es dennoch zahlreiche Herausforderungen, die Sexarbeiterinnen tagtäglich meistern müssen. Dieser Blogbeitrag wirft einen Blick auf die aktuelle Situation in Österreich und die Forderungen der Community.

Sexarbeit in Österreich: Legal, aber nicht gleichberechtigt

In Österreich ist Prostitution legal und durch Gesetze wie das Wiener Prostitutionsgesetz geregelt. Sexarbeiterinnen müssen sich bei Behörden melden und regelmäßige ärztliche Untersuchungen durchführen lassen. Diese Regelungen sollen Sicherheit und Kontrolle gewährleisten, doch in der Praxis führen sie oft zu bürokratischen Hürden und Stigmatisierung. Viele Sexarbeiterinnen, insbesondere Migrant*innen, stehen vor multiplen Herausforderungen: Sie sind nicht nur mit Vorurteilen konfrontiert, sondern auch mit rechtlicher Unsicherheit und eingeschränktem Zugang zu sozialen Sicherungssystemen.

Die Corona-Pandemie hat die prekäre Lage vieler Sexarbeiterinnen verschärft. Einkommensverluste, drohende Obdachlosigkeit und mangelnde staatliche Unterstützung trafen die Branche besonders hart. Während andere Berufsgruppen finanzielle Hilfen erhielten, blieben Sexarbeiterinnen oft außen vor, was die Ungleichbehandlung verdeutlicht.

Forderungen zum Internationalen Hurentag

Organisationen wie LEFÖ, maiz, sexworker.at und die Allianz für Sexarbeiter*innenrechte PRO SEX WORK nutzen den Internationalen Hurentag, um auf Missstände aufmerksam zu machen und klare Forderungen zu stellen:

  • Entkriminalisierung und Anerkennung: Sexarbeit muss als legitime Arbeit anerkannt werden, mit gleichen Rechten und Schutz wie in anderen Berufen. Stigmatisierung und Diskriminierung müssen enden.
  • Abschaffung repressiver Gesetze: Gesetze, die die Sicherheit und Gesundheit von Sexarbeiter*innen beeinträchtigen, müssen aufgehoben werden. Dazu gehört auch der Kampf gegen das sogenannte „Nordische Modell“, das Kunden kriminalisiert und die Arbeitsbedingungen verschlechtert.
  • Teilhabe und Selbstbestimmung: Sexarbeiter*innen fordern mehr Mitspracherecht in gesetzlichen Regelungen, die ihre Branche betreffen. Ihre Stimmen müssen in politischen Prozessen gehört werden.
  • Schutz für Migrant*innen: Besonders migrantische Sexarbeiter*innen, die oft mehrfach diskriminiert werden, benötigen besseren Zugang zu rechtlicher und sozialer Unterstützung.

Intimcity: Ein Raum für Sichtbarkeit und Professionalität

Plattformen wie IntimcityIntimcity spielen eine wichtige Rolle, um Sexarbeiterinnen eine professionelle und sichtbare Präsenz zu ermöglichen. Mit kostenlosen Inseraten können Sexworkerinnen ihre Dienstleistungen präsentieren und direkt mit Kunden in Kontakt treten, ohne Vermittlungsgebühren oder unsichere Strukturen. Die GPS-Suche und detaillierten Profile auf Intimcity bieten Transparenz und Sicherheit – sowohl für Sexarbeiter*innen als auch für Kunden. Doch auch hier bleibt die Forderung bestehen, dass die Gesellschaft Sexarbeit als Beruf akzeptiert und nicht weiter stigmatisiert.

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Ein Blick nach vorne: Solidarität und Veränderung

Der Internationale Hurentag 2025 ist nicht nur ein Gedenktag, sondern auch ein Aufruf zum Handeln. Veranstaltungen wie die Aktion von LEFÖ https://lefoe.at/am Urban-Loritz-Platz in Wien oder die Aktionswoche in Deutschland zeigen, wie wichtig der Austausch und die Sichtbarkeit sind. Sexarbeiterinnen und ihre Unterstützerinnen fordern Respekt, Sicherheit und die volle gesellschaftliche Teilhabe

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